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Kirgisistan - Daniel Hug entdeckt die "Schweiz Zentralasiens"

Daniel Hug und das Abenteuer Kirgisistan


Als Fotograf und Filmemacher zieht es Daniel Hug immer wieder ins Abenteuer, oft in Form von Expeditionen. Diesen Sommer bereiste er mit einem Team für eine Kampagnen-Produktion ein Ziel in Zentralasien. Eine Reise, die den weiten Weg absolut wert war!


Auf in ein exotisches Land 

Für das Shooting der neuen Kollektion von RAB war ich auf der Suche nach einer besonderen Location. Während eines kurzen Brainstormings fiel mir ein Ort ein, den ich vor 14 Jahren besucht hatte – damals am Ende meines Geographiestudiums noch ein exotisches Land für mich: Kirgisistan, früher auch als Kirgistan oder Kirgisien bekannt.
 
Ich nenne es die „Schweiz Zentralasiens“ - nicht wegen eines monetären Vergleichs, sondern wegen der landschaftlichen Vielfalt und Wildheit. Eingebettet zwischen Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan und China, bietet das Land beeindruckende Hochgebirge wie den Pik Dschingis Khan mit 7.439 Metern sowie faszinierende Wüstenlandschaften und Seen, die sich perfekt als Kulisse eigneten.


Willkommen in Kirgisistan!

Nach unserer Ankunft am Flughafen Bishkek wurden wir in unser Allradfahrzeug eingewiesen - auf Kirgisisch, oder war es Russisch? Dank Google und kreativer Hand- und Fußgestik war alles irgendwie verständlich (oder auch nicht).
 
Von der Hitze der Hauptstadt ging es Richtung Osten hinauf auf 1607 m zum größten Gebirgssee der Welt - dem Issyk-Kul-See, der ganze 11,6-mal größer ist als der Bodensee. Trotz seiner Größe und touristischer Erschließung sahen wir jedoch kein Segel- oder Motorboot, was dem See eine fast unberührte Atmosphäre verlieh. Die Wasserqualität schätzten wir als Laien ziemlich gut ein, weshalb wir ihn bald mehrmals als unsere Badewanne nutzten.


Trekking in Zentralasien 

Die folgenden Tage waren von Wanderungen über Hochebenen und durch farbenfrohe Sandsteinformationen geprägt, bis wir schließlich auf einen viertägigen Trekkingtrip zum Ala-Kul-See auf 3.532 Metern aufbrachen. Obwohl das Wetter zunächst stabil war, brachte jeder Mittag ein kurzes Gewitter mit sich. Was natürlich mit dem SCARPA Mescalito und dem Rush TRK GTX kein Problem war und die Füße trocken blieben. Bei matschigem Untergrund und langen Wanderungen hatten wir immer einen idealen Begleiter.

 
Neben abgelegenen Übernachtungen im Zelt hatten wir auch mehrmals das Vergnügen in traditionellen Jurten zu schlafen - einem stolzen Überbleibsel der einst nomadischen Kultur der Kirgisen, das heute noch als Sommerbehausung genutzt wird. Die zentrale Dachkonstruktion der Jurten schmückt auch die kirgisische Flagge, wobei die Sonnenstrahlen die 40 Stämme des kirgisischen Volkes repräsentieren.


Einladungen, die man nicht ablehnen kann

Besonders hervorzuheben ist die Herzlichkeit der Menschen. Überall wurden wir freundlich empfangen und zu Tee und Keksen eingeladen. So konnte auch das ein oder andere üppige Glas Hochprozentigen (definitiv über dem europäischen Normal-Level) nicht höflich abgelehnt werden – alles für das authentische Abenteuerfeeling!
 
Nach unserer Einschätzung wird das Land vor allem von asiatischen Touristen bereist. Europäer trafen wir seltener, aber alle eingestaubten Langstrecken-Radfahrer stammten garantiert aus Europa. Besonders schön war, dass Kirgistan auch von vielen Einheimischen bereist wird, die ebenso wander- und outdoorbegeistert sind wie wir, was zu vielen netten Begegnungen führte.


Tierisches Highlight 

Ein besonderes Highlight war eine weite Hochebene mit frei umherziehenden Herden von Pferden, Kühen, Yaks und Schafen – das Arbeitsfeld echter Cowboys. Allerdings sind diese in Kirgistan keine rauchenden alten Männer, sondern meist Jungs, die mit vollem Stolz im Sattel saßen. Ein Déjà-vu erlebten wir beim Anblick eines Berges im Hintergrund, der unserem heimischen Heiligkreuzkofel sehr ähnlich sah.
 
Nach mehr als 2000 Kilometern über holprige Bergpisten, einem platten Reifen und einer entladenen Autobatterie fernab jeglicher Zivilisation, vorbei an staubigen Baustellen und lachenden Kindern ohne Handys, wächst meine Vorfreude auf das nächste Abenteuer in Zentralasien nur noch mehr.
 
Salaam Kirgistan!




Fotos: Daniel Hug
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